Alexandra Lüthen
Literatur

Zweiter Platz beim Literaturwettbewerb "Die Kunst der Einfachheit"

Mit dem Thema "Heimat" zu arbeiten, war eine Herausforderung. Ich habe mich für einen weiten Blick entschieden, zeitlich und räumlich und dafür, mit den sich berührenden und kreuzenden Lebenslinien der Protagonist:innen ein Netz zu spannen, das große geografische und persönliche Flächen bedeckt und an seinen Knotenpunkten sichtbar wird. Die Geschichte findet sich zum Nachlesen hier:  Eimer-Erde
Die Preisverleihung findet im Rahmen der Leipziger Buchmesse statt, am Samstag, 23. März 2024 um 13.00 Uhr, Halle 2, Stand F401
Herzliche Einladung!


Ein neues Buch - Hurra!

SCHREIBEN LIEBEN SCHREIBEN LEBEN 

Wer professionell schreibt oder auf dem Weg dorthin ist, kennt die Angst um die Lust am Schreiben. Zu viel Druck, Deadlines, Verlagssuche, Veröffentlichen: Das sind alles ernste Sachen. Vor lauter Arbeiten an Struktur und Stil und beim Bauen am Roman gerät eine wesentliche Komponente des kreativen Schreibens aus dem Blick: Die Lust am Spiel. Und egal, wie ernsthaft die eigene Literatur am Ende ist: Unser Gehirn braucht den Spielraum, um uns beim Arbeiten immer wieder Angebote machen zu können. SCHREIBEN LIEBEN SCHREIBEN LEBEN ermutigt zum Lockerlassen der Zügel, zur Rückkehr ins Zweckfreie, zur Freude am Ergebnisoffenen. Schreiben findet bei Schriftsteller:innen fortwährend statt, auch wenn wir nicht am Schreibtisch sitzen. Als Schriftstellerin zu leben und die Geschichten zu sehen, die uns umgeben und deren Teil wir sind, ist ein Geschenk, das wir gerne Tag für Tag öffnen können. 
Als Untertitel haben wir "Für Menschen ohne Disziplin aber mit viel Lust am Schreiben" gewählt. Damit liegt die Latte auf dem Boden und dahinter landet man federweich im lustvollen Beobachten, Mitnotieren, Gedankenspielen und Basteln. 

Es ist ein kleines Workbook, darf gerne neben der Marmelade auf dem Frühstückstisch liegen oder im Rucksack dabei sein und Knicke bekommen. Ein Alltagsbuch für Schreibende, die wieder ins Spiel kommen wollen mit der eigenen Kreativität.


Leipziger Autorenrunde 2024

Ich bin diesmal mit einem eigenen Workshop dabei und darum geht es:

Die eigene Schreibhygiene ist so wichtig wie das Zähneputzen – und genauso einfach.
In diesem Workshop lernst Du,
wie Deine Kreativität und das Schreiben zu einem selbstverständlichen Teil Deines Alltags werden.
wie Du einen Raum schaffst, der unabhängig von Bewertung und Erfolgsdruck Dein sicheres Schreibzuhause ist
wie Du Schreibblockaden lösen kannst
Damit Du die Lust am Schreiben behältst, gerade wenn Schreiben auch Dein Beruf ist.


Alexandra Lüthen hat als Autorin zwei Romane, zwei Erzählbände, ein Sachbuch und einen Schreibratgeber veröffentlicht. Viele ihrer Texte wurden ausgezeichnet. Sie lebt in Berlin und arbeitet als Autorin, Lektorin und Coach. Sie ermutigt Menschen, ihr Schreiben lustvoll zu leben und damit im Ergebnis auch literarisch erfolgreich zu sein. Wenn Erfolgswunsch, Selbstzweifel oder Deadlines drücken, ist es Zeit, wieder ins Spiel zu kommen mit sich und der eigenen Kreativität. Vertraue dem Prozess und das Ziel kommt dir entgegen.


Schreibcoaching und "Die gelbe Katze"

Ich mache ja auch Buch-Coaching und begleite Menschen in ihrem Schreibprozess von der Idee zum Manuskript zum fertigen Buch. Das Schreiben macht vielen Menschen Freude, das Alleinsein mit dem Schreiben hat aber so seine Tücken. Und es ist schade, wenn eine gute Idee auf Seite 56 nach langer schwerer Frustrationserkrankung den Einsamkeitstod stirbt.
Umso schöner, wenn ein Buch geboren wird, so wie hier:
"Die gelbe Katze" von Cordula Schürmann
Wie so ein Buch-Coaching aussieht hängt davon ab, was jemand tatsächlich braucht. Ich kann beliebig tief in den Prozess mit einsteigen und jemanden auch mal über eine Holperstelle drüberschreiben, damit es dann anschließend weiterläuft. Oder ich bleibe ganz außen und behalte wirklich nur die Entstehung im Auge und beantworte die Fragen, die gerade auftauchen. Und eins ist so gut wie das andere, weil Menschen verschieden sind und verschiedene Herausforderungen haben.
Bei Cordula war ich tief im Schreibprozess mit drin, um innerhalb einiger Monate von der Idee zum Buch zu kommen. Das ist ein ziemlich tougher Rahmen, vor allem, da Cordula arbeitet. Aber: Sie schreibt leidenschaftlich gern und dann auch rauschhaft viel. Für so jemanden ist es gut, von mir Stichworte und Zielvorgaben zu bekommen und mir dann einfach "den ganzen Sums" schicken zu können. Mein Job ist dann, die Fülle zu redigieren und so in Form zu bringen, dass sie in das Konzept passt, das wir vorher gemeinsam erarbeitet haben. Im Verlauf der Zusammenarbeit wurden Cordulas Texte dann immer fokussierter, witziger, schärfer und das wiederum war für mich großartig zu sehen. Das Feuer eines guten Schreibprozesses ist faszinierend, weil es sich selbst nähren kann. Und wenn die Flammen wieder runter gehen, lege ich als Schreib-Begleitung Holz nach, keine Sorge.
Bei "Die gelbe Katze" ist die Grundstory eine Heldenreise. Katze Rosie lebt im Tierheim und hat von Menschen die Nase voll. Doch dann kommt eine Frau, die anders ist als die üblichen Besucher. Rosie wird adoptiert und zieht ein in eine ziemlich schräge WG. Im betreuten Wohnen leben hier die fashionaffine Schnuffi, der medienabhängige Gamer und eben Frauchen, die davon träumt auf Instagram den großen Durchbruch zu haben, um ihren Alltagsjob an den Nagel hängen zu können. Antagonist der Katze Rosie ist der Hund Teddy, der eine große Liebe zu kleinen Katzen hegt, die aber von Rosie mit absoluter Abscheu beantwortet wird.
Es gibt Dinge, die Rosie liebt: Dosenfutter, Schlaf, Streicheln, Sessel, ihre Ruhe
Und Dinge, die Rosie hasst: vegane Ernährung, Sport, Bürsten, Sofa, Stress
In diesem Beziehungsgeflecht folgen wir Rosies täglichen Wegen durch den Alltag und ihren Gedanken über das Leben in der WG und der Welt im Allgemeinen. Rosie will eigentlich nur ihre Ruhe haben, Frauchen braucht aber Cat-Content.
Es gibt Herausforderungen, Verbündete und Feinde, der wahre Kampf kündigt sich an und findet dann in einem Eimer gelber Farbe statt, aus dem sich Rosie herausarbeiten musste. Das Elixier ist die Gelassenheit und bei der Rückkehr in die alte Welt wird die WG berühmt und ein Strom von Sponsoring-Geschenken ergießt sich in die Räume.
Das ist auch schon die ganze Mischung. Daraus entstanden ist ein Buch, in dem Rosie episodenhaft aus ihrem Leben in der WG erzählt. Und natürlich, ganz aus Versehen, tatsächlich berühmt wird.
Das Buch wird von der Lebenshilfe Berlin verlegt und vertrieben und wird auf der Buchmesse in Leipzig vorgestellt werden. Da freue ich mich sehr drauf!



LBM 2023 - die Leipziger Buchmesse


Wie sehr ich die Buchmesse vermisst habe, wurde mir klar, als ich jetzt wieder da war. Es ist eine eigene Welt in den fünf Hallen und dazwischen. Überall ist alles möglich. Das stimmt zwar für die übrige Zeit und die übrige Welt auch, aber in diesen Tagen in Leipzig ist es überdeutlich. Diese Art von Begegnungen, wo über die gemeinsame Begeisterung für Literatur und Liebe zum kreativen Arbeiten und Freude am Austausch und Neugier auf das, die, den Andere(n)... es entstehen Ideen und Pläne, ganz ohne Anstrengung. Es zeigt sich, was entstehen kann und wie schön es wird. 





Workshops





Ich habe ein neues Workshopformat: Literatur trifft Bildende Kunst

Im Auftrag des Kulturamt Steglitz führe ich im November/Dezember durch zwei Ausstellungen und schlage dann mit den Teilnehmenden die Brücke zur Literatur. 


"Selbst wahrnehmen und schreiben" - Schreiben inspiriert von Maria Lassnig


Die Malerin Maria Lassnig war Meisterin des expressiven Selbstporträts. In den 70er Jahren prägte sie den Begriff der Body Awareness und fasste in Bilder, was körperlich wahrnehmbar ist. Auch in der Literatur hat das Selbstporträt Tradition. In ihrem Workshop "Selbst wahrnehmen und schreiben" führt die Schriftstellerin Alexandra Lüthen zunächst durch die Maria Lassnig Ausstellung im Gutshaus Steglitz. Im Anschluss vermittelt sie die Technik der Selbst-Wahrnehmung im Schreiben von kurzen Porträt-Texten. "Was passiert, wenn ich verschiedene Wahrnehmungen von mir als Wahrheiten über mich selbst begreife? Wen sehe ich im Text, wenn ich im Spiegelblick schreibe? Das sind spannende Fragen im literarischen Arbeiten und das Gute ist: Alle Antworten sind richtig", beschreibt Lüthen ihren Schreib-Workshop .
Drei Termine, einzeln besuchbar oder auch zur Vertiefung nacheinander. Bitte, falls möglich, Notizbuch, Taschenspiegel und/oder Fotohandy mitbringen.

28.11.2022 15-17:30 Uhr
02.12.2022 15-17:30 Uhr
09.12.2022 15-17:30 Uhr


"Gib mir Zucker! Und noch mehr!" - Schreiben inspiriert von Thomas Rentmeister


Der Bildhauer Thomas Rentmeister verwendet für seine Werke Dinge, die in jedem Haushalt zu finden sind. Aus Zucker, Mehl und Hygieneartikeln entstehen surreale, weiße Landschaften, derzeit zu besichtigen im ersten Obergeschoss der Schwartzschen Villa. In früheren Arbeiten verwendete Rentmeister Nutella in absurden Mengen, buk Betonstelen in herkömmlichen Bratpfannen oder arrangierte alte Kühlschränke zu Skulpturen. Die Schriftstellerin Alexandra Lüthen nimmt die aktuelle Ausstellung als Ausgangspunkt für ihren Schreibworkshop "Gib mir Zucker! Und noch mehr!". Was geschieht, wenn aus dem Bekannten neue Welten entstehen? Wenn der Frühstückstisch zum Reißbrett für neue Lebensentwürfe wird, der Badezimmerspiegel zum Fenster in ein anderes Land und aus dem versehentlich verschütteten Zucker ein Gebirge erwächst? Lüthen: "Mut zur Eskalation, zur Übertreibung, zum Verkehrten! Texte dürfen kleckern, überfließen und sich selbst entwickeln, wir schreiben einfach mit." Nach einem Besuch der Ausstellung entstehen im Schreibworkshop kleine Texte inspiriert vom Spiel mit Material und Umdeutung. Zwei Termine, einzeln besuchbar oder auch zur Vertiefung nacheinander. Bitte, falls möglich, Notizbuch und Fotohandy mitbringen.

08.12.2022 15-17:30 Uhr
12.12.2022  15-17:30 Uhr


Lesungen


Es gab einige Lesungen im September und Oktober, auf die ich über die social media Kanäle hingewiesen habe. Hier noch zwei Termine im November:


Am 13. November 2022, 17.00 - 19.00 Uhr moderiere ich das "Literatur Studio". Mit Kolleg:innen sind wir zu Gast bei den Künstler:innen des K 19, die dort ihre Ateliers öffnen. Kurzprosa und Lyrik werden sich abwechseln, zwischendurch dürfen die Ausstellungen besucht werden.

https://strato-editor.com/.cm4all/uproc.php/0/.20221106_113039.jpg/picture-400?_=1844d8bda64


Am 30. November 2022, 17.00 - 18.30 Uhr gibt es eine Einzellesung im Paul-Schneider-Haus. Thematisch geht´s, wie schön, um Liebe. Literatur in Einfacher Sprache, einen Teil lese ich sicher aus dem neuen Roman und außenrum noch eine Mischung aus meiner Kurzprosa. Die Lesung findet im Café statt, der Eintritt ist frei.

Paul-Schneider-Haus

Schönwalder Straße 23 

13585 Berlin.

Foto: ivoart

Foto: ivoart


Buchpremiere im Wendland


Einen Tag nach dem Workshop feierte "Ela" Buchpremierenlesung auf dem Künstlerhof Schreyahn. Das Thema des Romans passte perfekt zum Festivalgedanken "Miteinander in die Zukunft: Vom ALLeinSEIN zum ALLeinsSein", denn Fatih und Ela machen sich im Wortsinne auf den Weg in Richtung gemeinsame Zukunft. 

Es waren reichlich Gäste gekommen, wir saßen unter alten Bäumen, das Wetter hielt, was der Sommer an Versprechen gegeben hatte und ich las die schönste aller Liebesgeschichten. (Jede Liebesgeschichte ist immer die schönste aller Liebesgeschichten, wenn sie eine:n selbst betrifft. Und Fatih ist Ich-Erzähler, es betrifft ihn also in allerhöchstem Maße selbst :-) 





Workshop im Wendland


Die Stipendiatenstätte Künstlerhof Schreyahn hatte mich gebeten, im Rahmen des Open-Air-Literatur-Festivals "Miteiander in die Zukunft: Vom ALLeinSEIN zum ALLeinsSein" einen Workshop zu geben.

Eine kleine Gruppe, intensives Arbeiten in den "Kleinen Formen", eines meiner Lieblingsthmen bei Workshops, weil es so konzentriert und kompakt ist und gleichzeitig so viel Inhalt möglich. Die ersten drei Stunden mussten alle brav sein und sich streng an die Strukturen halten, Japanische Kurzdichtung und internationale Lyrikminiaturen und Poetische Protokolle und noch was und noch was und noch was, wer mich für Workshops bucht, bekommt tatsächlich eine Menge Work. Aber: die letzte Stunde war dann Spielzeit mit Basteln und Kleben wie die Nobelpreisträgerinnen (Dank an Herta Müller für die Adelung der literarischen Collage!) und ganz viel Blödsinn machen. Vergnügen im Leben, ich sage es gerne nochmal: Sehr wichtig!




Lesung in der Heinrich-Böll-Bibliothek 


Die Heinrich-Böll-Bibliothek an der Greifswalder Straße hatte mich um eine Lesung gebeten. Einfach Sprache, gerne gemischte Themen, zwischendurch Gespräch und Austausch.

Diese Lesung hat mir viel Freude gemacht. Das Publikum war toll. Viele Menschen, die als Erwachsene lesen lernen. Manche lernen es auch wieder, weil sie nach einem Unfall nochmal neu anfangen mussten. Die Chancen im Leben sind nicht gleich verteilt. Für mehr Menschen als man so denkt, ist die Kindheit keine gute Zeit, um lesen zu lernen. Da geht es eher darum, irgendwie durchzukommen. Später arrangiert mach sich, baut sich sein Leben ohne Worte. Und das auch mit Erfolg. Viele Menschen, die nicht lesen können, sind klug. Und wissen, welche alternativen Strategien zum Ziel führen. Viele Menschen, die nicht lesen können, arbeiten in ganz regulären Jobs. Umso beeindruckender, wenn man sich trotzdem entschließt, nochmal Zeit und Energie zu investieren und das Lesen und Schreiben zu lernen. Im Lesungsgespräch ging es dann um das Schöne daran, wenn die Geschichten flüssig im Kopf laufen und man sich versenken kann in eine Erzählung. Das miteinander zu teilen ist wunderbar. Danke für diesen schönen Abend!




Die Preisverleihung "Kunst der Einfachheit" im Refugio Neukölln


Am 27. August 2022 fand im Refugio Neukölln die Preisverleihung für die "Kunst der Einfachheit" statt. Mein "Liebeslied" wurde mit dem zweiten Platz ausgezeichnet.

Gutes Publikum aus ganz Deutschland (die LEA Leseklubs gibt es in vielen Städten und sechs davon haben die Texte ausjuriert) und zum Finale Flitterregen aus der Dose. Wunderbare Kolleginnen, die da mit mir auf der Couch sitzen. Moderation von David Rosemann (links) und Daniel Fischer (rechts) war lebendig und locker, es war alles bestens.
Wer Lust hat, das Refugio auch mal kennenzulernen: Am 30. September 2022 habe ich dort eine Lesung. Wenn alles klappt im Dachgarten (Das wäre ein Traum!). Genauere Infos poste ich dann nochmal extra.
Fotograf/alle Bilder: Matthias Heinzmann






Und da ist sie, die wunderbare Ela!





Ela - Mein neuer Roman erscheint im August!


Endlich erscheint Ela. Im Kunstanstifter Verlag und in der Welt. Von Herzen freue ich mich auf dieses Buch. Es ist ein Entwicklungsroman, eine Liebesgeschichte, ein Roadtrip, coming of age, boy meets girl und was es sonst noch für Kategorien in der Literaturkiste gibt. Immer dieses Sortieren... Der Held der Geschichte heißt Fatih. Und Fatih sagt das ganz einfach:

"Ela und ich, das ist eine ganz große Geschichte."


Diese Geschichte mitzunotieren erforderte hohes Tempo. Fatih und Ela sind Protagonist:innen, die lassen sich nicht plotten, die muss man frei lassen und ihnen durchs Manuskript und die Ideen folgen. Das habe ich als Autorin getan und dann gab es Mary Delaney, eine meiner liebsten Illustratorinnen und den Kunstanstifter Verlag, der ein Buch genau so ausstattet, wie es das Buch braucht und natürlich die Buchgestalterin Claudia Eder, die zaubern kann und Nele Sell als Lektorin, die an mancher Stelle besser verstand, was die Protagonisten wirklich sagen wollten, als ich das geschrieben hatte. 

Vorbestellen kann man "Ela" schon, bis zum Erscheinen dauert es noch ein klitzekleines bisschen.

https://kunstanstifter.de/buecher/ela




Die Kunst der Einfachheit 2022 - Literatur in Einfacher Sprache


Auch in diesem Jahr habe ich einen Beitrag eingereicht. Wieder etwas ganz anderes als die Jahre davor, ein Prosagedicht. Als übergeordnetes Thema waren dieses Jahr die "Jahreszeiten" ausgerufen und als ich mich an die Arbeit machte, erschien ein Liebespaar auf meinem Bildschirm. Das Arbeiten an diesem Text war ein Geschenk, weil die Geschichte der beiden so jung und sinnlich, übermütig und kraftvoll und auch zart und zärtlich ist, ein "Liebeslied" eben. Ich hatte mir in diesem Jahr keine so großen Chancen ausgerechnet. Es ist ein Text, der viel von Atmosphäre lebt, von Halbsätzen und Zurufen und mit Bildern spielt, die konkret verstanden werden können und gleichzeitig einen Nachhall an Assoziationen evozieren. Es gibt deutschlandweit verschiedene Leseklub-Jurys, die die anonymisierten Texte bewerten und zu meiner Überraschung und Freude hat es das "Liebeslied" auf den zweiten Platz geschafft. Preisverleihung und Lesung sind Ende August im Refugio, Berlin Neukölln.

 


2. Open Air Literaturfestival im Wendland, Künstlerhof Schreyahn


Im September geht´s ins Wendland, ein Workshop- und Lesungswochenende im Rahmen des Open Air Festivals für Literatur. Das Besondere dieses Festivals ist, dass es über die gesamten drei Sommermonate stattfindet und einer großen Bandbreite literarischen Schaffens die Bühne bereitet. Es sind noch Workshop-Plätze frei, ich werde diesmal mit den kleinen Formen arbeiten und verschiedene Kreativitäts- und Ausdruckstechniken kombinieren. Wie immer bei meinen Workshops, ist das Vorwissen weitgehend unwichtig, weil mein Ansatz nicht auf Technik oder Schreibroutine aufbaut. Die ist immer nützlich, ich empfehle das tägliche Schreiben sehr und auch das Probieren verschiedener Arbeitsweisen, aber für den Workshop ist es nicht wichtig. Da geht es um den Kern, der Literatur ausmacht. Die Technik kommt danach. Vier Stunden Workshop also, wenn das Wetter gut ist, sind wir auf dem Außengelände. Und am Sonntag werde ich lesen. Auch darauf freue ich mich schon sehr.






Die Lange Nacht des Aufgeschobenen Schreibens 2022

"Oh ja!", habe ich gerufen, als ich gefragt wurde, ob ich die "Lange Nacht des Aufgeschobenen Schreibens" mitgestalten will. Anders als beim Bücherpicknick Potsdam gibt es hier gar keine Tradition, sondern wir hoben die Lange Nacht des Aufgeschobenen Schreibens zum ersten Mal heraus aus dem Hochschul-Kontext (da gibt es sie bereits seit langem, die Langen Nächte der Aufgeschobenen Hausarbeiten) und beschlossen: Auch wer nicht gerade an seiner akademischen Abschlussarbeit verzweifelt, sondern nur eine profane Steuererklärung vor sich herschiebt, hat eine Lange Nacht mit Unterstützung, Gemeinschaft und Spaß verdient. Aufgeschobenes Schreiben, was soll das sein? Die erwähnte Steuererklärung, der Liebesbrief, die Behördenschreiben, die da in dieser Schublade liegen, wo immer alles reinkommt, um das man sich dann wirklich mal kümmern wird, wenn man einen Kopf dafür hat... jede:r hat diese Schublade, oft nicht nur eine, da gibt es ganze Schränke, der schwedische Möbelname wäre vermutlich Slimmerstapel oder Liegelang. Ich hatte ungefähr dreitausend Ideen, wie die Nacht zu nutzen wäre, drei davon habe ich umgesetzt und es war toll in dieser Vielfalt. In meinem Kurzseminar "Aufhören mit dem Aufschieben, anfangen mit dem Anfangen!" wurde der Grundstein gelegt, dann ging es weiter mit einem Schreibworkshop zum Thema Alltagsliteratur (ich hatte den Teilnehmer:innen eine 100% Gedicht-Geling-Garantie gegeben, die sich dann auch sehr beglückend und berührend erfüllte) und zum Abschluss las ich noch "Von Mops und Mensch und auch der Liebe". Da dämmerte es dann schon in die Nacht hinein und es wurde fast schon kitschig romantisch, wie die Hängematte unter der Lichterkette schaukelte und der Mond über den Häusern stand und ein Liebespaar im Publikum so still und schön verliebt war, dass es leuchtete... 





Bücherpicknick im Volkspark Potsdam 2022

Das Bücherpicknick im Volkspark Potsdam hat Tradition. Ein Lesefestival für Familien inmitten des ehemaligen Buga-Geländes. Überall Grün und Bücher, Familien auf Picknickdecken, in Liegestühlen und unter Schattenzelten. Es war unglaublich heiß, so ein Tag, wo die Kinder eigentlich nur noch quengeln, weil sie zu mehr nicht in der Lage sind. Nicht so im Volkspark Potsdam. Gechilltes Publikum bei 35 Grad, einzig die Autor:innen brutzelten so vor sich hin. Außer mir waren noch Frauke Angel (großartig!), Reinhard Griebner (phantastisch!), das POEDU Projekt (poetisch!) und noch so einiges anderes im Programm. Ich war als Dritte dran, die Kinder hatten also schon ordentlich Literatur intus und ich war überrascht, als sie sich bei Lesungsbeginn tatsächlich wieder unter die Sonnenschirme drängten und mir zuhörten, als lebten wir nicht in einer Welt, in der Unterhaltung schnell und grell und extrem kurzgetaktet sein muss, damit sie funktioniert. Sehr schön war das und danach ging es ja noch weiter mit den Präsentationen von POEDU und den Clowns. Ein sehr, sehr schöner Nachmittag, ich bin gerne wieder dabei.


(c) Carmen Winter



Eberhard - Preis für Kinder- und Jugendliteratur 2021


Der Eberhard wird alle zwei Jahre vom Landkreis Barnim ausgeschrieben. Ich habe zum ersten Mal teilgenommen, das Thema war "Fensterblick" und die Geschichte sollte einen "Umweltbezug" haben. Die Geschichte, die sich mir zeigte, war die zweier Schwestern, die gemeinsam mit ihrer Mutter in einer eigentlich viel zu kleinen Berliner Altbauwohnung leben. Das Leben ist anstrengend und Zoe, die Erzählerin der Geschichte, kennt davon bereits mehr, als sie sich vielleicht wünschen würde. Eigentlich stand für sie in den Sommerferien ein erster Urlaub mit ihrem Freund an, doch die Beziehung zerbricht noch vor Ferienbeginn und Zoe improvisiert für ihre kleine Schwester Lori ein Sommerprojekt, dessen Folgen sie selbst überraschen. 

"Das Herz ist eine Bohne in einer dunklen Kiste und Insta ein Tempel" ist eine Erzählung, in der sich Schmerz in Wachstum verwandelt. Es ist eine Geschichte von der Liebe zwischen zwei Schwestern. Es ist ein Text über Heilung, die geschehen kann, wenn der Raum sicher ist.

Der im Thema verlangte Fensterblick wandert weg von der vierspurigen Straße vor dem Küchenfenster hin zu einem Spähen durch blinde Scheiben eines alten Gartenhauses und schließlich weit nach oben, als am Ende Zoe und Lori durch eine Dachluke den Mond betrachten, der über allem steht.


https://www.barnim.de/fileadmin/barnim_upload/61_Strukturentwicklungsamt/Literaturwettbewerb/210921-Literaturpreis_Eberhard_Alexandra_L%C3%BCthen.pdf



Capito Wien, Dritter Platz mit "Bärenbrüder"


Im Wettbewerb für Literatur in Leichter Sprache kam mein Text "Bärenbrüder" ins Finale und wurde auf den dritten Platz gewählt. Die "Bärenbrüder" liegen mir deshalb besonders am Herzen, weil sie nicht "zielgruppenorientiert" geschrieben sind. Die Erzählung ist nicht nur für Menschen, die nicht gut lesen können. Der Text ist einfach der Text. Und er hat viele Zugänge. Man muss nicht gut lesen können, um ihn zu verstehen. Man sollte aber vielleicht schon einmal geliebt haben in seinem Leben, dann ist es leichter.

Mein literarisches Arbeiten in Einfacher Sprache entwickelt sich weiter. Mich interessiert, wie weit der Raum werden kann, wenn ich mich sehr beschränke. Und wie es gelingt, einen Nachhall zu schaffen, wenn ich nur sachte einige Wörter anschlage.

Michael Stavarič, literarischer Fachjuror, hielt eine umwerfende Laudatio auf den Text. Er hatte alles, alles, alles verstanden, obwohl er so gut lesen kann. Ich glaube, er hat schon mal geliebt.


https://www.capito-wien.at/wp-content/uploads/2021/09/Alexandra-Luethen-Baerenbrueder.pdf


Lesung in Einfacher Sprache in Lehnin: Sonntag, 15. August 2021, 15.00 Uhr


Am Sonntag, 15. August 2021, 15:00 lese ich zusammen mit Slavica Klimkowsky im Lehniner Institut für Kunst und Kultur. Das LIKK ist eine Institution für Kulturförderung in der Region, aber viel wichtiger: Es ist wunderschön gelegen, am Klostersee, und es gibt ein Café dort. Es ist also nicht nur kulturell, sondern auch köstlich und die kleine Reise lohnt sich.
Wir werden gefördert von "Neustart Kultur" und können daher eintrittsfrei lesen.
Alle Texte sind in Einfacher Sprache.





"Paradiesfedern" ist erschienen


Die "Paradiesfedern" sind da und verteilen sich schon ein bisschen. Eine Bestellung kam aus Australien, ein Exemplar ist nach Kanada gereist. Das passt sehr gut zur Titelgeschichte, in der sich ein ungewollt mit Schönheit beschenkter Vogel weit durch die Lüfte tragen lässt, um schließlich sein Glück zu finden.

Weiterhin geht es um einen adipösen und seelenvollen Mops, einen Hummer mit veritablem Alkoholproblem, ein kleines Monster, das noch an Kinder glaubt, ein Wildschwein, das nach Schönheit strebt und einen Drachen mit empfindlichen Ohren. Außerdem gibt es ordentlich viele Prinzessinnen, eine kuchensüße Blumenhändlerin, einen Mann, der im Internet lebt und überhaupt einiges Erstaunliches. 

 

Am besten ist es, das Buch direkt beim Verlag zu bestellen, die Passanten verschicken sehr schnell und versandkostenfrei. 

https://www.passanten-verlag.de/kontakt/kontakt-formular/



Buchankündigung "Paradiesfedern"

Im Juli 2021 erscheint mein neuer Erzählband "Paradiesfedern" im Passanten Verlag. Es sind fabelhafte Geschichten entstanden mit Protagonistinnen und Protagonisten, die alle Grenzen sprengen. Die Arbeit am Erzählband war reines Glück, ein Wandern in unbekannten Wäldern, Abtauchen in einen überraschend alltäglich organisierten Ozean und einen Mops habe ich mir auch auf den Schreibtisch geschrieben. Die Paradiesfedern sind märchenhaft im besten Sinne, können hinter den Ohren kitzeln, das Haar schmücken und den Gedanken beim Fliegen helfen. 

Ab Juni: Paradiesfedern, 2021, Passanten Verlag, ISBN 978-3-945653-30-2


Erster Platz im Literaturwettbewerb "Die Kunst der Einfachheit 2021"

Der Wettbewerb für Literatur in Einfacher Sprache lässt mich einfach nicht los, sondern inspiriert mich alljährlich zu einer neuen thematischen Auseinandersetzung mit dem offenen Erzählen nach strengen Regeln. In diesem Jahr gab es eine Vorgabe; die Texte sollten sich mit "Mut" befassen. Es gab eine Menge Schreibversuche, die ich verworfen habe. Schwere Texte, gedrückte Atmosphäre, konfuse Protagonisten. Gerettet hat mich ein Genresprung: Unverhofft landete ich im Märchen und schrieb über eine ungewöhnliche Königsfamilie und einen Drachen mit empfindlichen Ohren. "Hasenherz und Löwenmut" gewann den ersten Preis. Die Preisverleihung mit Lesung wird im Sommer 2021 in Berlin stattfinden.

Ab Mai "Hasenherz und Löwenmut", 2021, Lebenshilfe Verlag


Sonderstipendium des Berliner Senats 2020

Ich gehöre zu den Stipendiat:innen 2020 des Berliner Senats. Das Verfahren war diesmal bewegt und eilig und entweder besonders gerecht oder besonders ungerecht, weil es zwar mehr Stipendien gab, das übliche Juryverfahren aber ausgesetzt wurde. Die eingereichten Projekte wurden auf künstlerischen Anspruch und Befähigung geprüft und dann gleichwertig miteinander (Musik, Theater, Literatur usw.) in einen Lostopf geworfen und eine entsprechende Anzahl heraus gezogen. Mein Projekt war dabei. So ein offizielles Stipendium, die große Weihe, zu wissen, dass Berlin der Meinung ist, man sei wichtig für das literarische Leben der Stadt: das hat durchaus Wirkung, wenn man im Coronasumpf versinkt mit abgesagten Lesungen und abgesagten Workshops und verschobenen Veröffentlichungen und bleischweren Ratlosigkeiten, wie man sich denn jetzt über diese dunklen Wasser retten soll. Ich bedanke mich. Und kann sagen: Dieses Stipendium hat sich gelohnt. Es sind sehr gute Arbeiten entstanden. Berlin, du bekommst zurück von mir! 


Lesefestival "Sag, Auguste! 2020" "Arbeiten in Leichter und Einfacher Sprache"

Eigentlich war geplant, wie in diesem Jahr so viel eigentlich geplant war... Und dann, wie so vieles in diesem Jahr eben zu einem "und dann" wurde. Der Workshop fand online statt, was im Ergebnis toll war, weil meine Teilnehmer:innen nicht nur aus Berlin kamen, sondern sich von weit her in meinem Arbeitszimmer statt der Lettretage e.V. einfinden konnten. Es entstanden ganz wunderbare Texte auf Basis absurder Erzählimpulse, aber immer streng den Regeln der Einfachen oder auch Leichten Sprache entsprechend. Der Workshop war mehrteilig, die Gruppe höchst motiviert, es war beglückend.


Mosaikroman "Unterholz"

Ein langes Projekt kam zu einem guten Ende. Mit Kolleg:innen des Autorenforums arbeiteten wir uns an einem semifiktiven Lebenslauf eines Protagonisten ab. Philipp, so nannten wir ihn, hat sein bürgerliches Leben verlassen und einige Jahre in den Wäldern gelebt. Wildromantisch auf den ersten Blick, doch was trieb ihn heraus aus dem alten Leben? Was nahm er mit, was ging verloren, was kam dazu? Der Arbeitsprozess war spannend, weil die Texte gegeneinander liefen, ineinander mündeten, sich Wegkehren und Zweigungen bildeten und letztlich ein Mosaik entstand, das viele Facetten möglicher Wahrheiten zeigte.

Unterholz, 2020, Dahlemer Verlagsanstalt, ISBN 978 - 3- 928832 - 87 - 8 


Literaturwettbewerb "Die Kunst der Einfachheit 2020"

Für den Literaturwettbewerb in Einfacher Sprache war es diesmal eine Frau, die sich den angebotenen Erzählraum nahm. Ich bin selbst immer überrascht, wer da auf den Seiten erscheint und war ganz glücklich, in einer Szenekneipe gelandet zu sein, in der auf hohem Niveau unheimlich gesoffen wird. Mit exotischen Drinks wie Gin mit Ingwer oder Whiskey Wasabi trinken sich die Hipster um den Verstand. Die Protagonistin ist weniger hip, ihr Job ist es die Reste der Exzesse täglich aufzuräumen. Stärkste Helferin: die kleine, rote Kaffeemaschine, die überall mit hingenommen wird und "Katerkaffee" kocht, für alle, die es brauchen. Und da gibt es auch noch den von den Freunden vergessenen Mann auf dem Klo. Für was alles Platz ist in so einer Geschichte: Lust und Hunger, Sex und verrückte Fragen, Träume und Ideen, Zitronenduft und immer genug Kaffee. Ich habe wieder selbst illustriert und stelle fest: es tut den Texten sehr gut, ist allerdings nochmal das Doppelte an Arbeit.

Mit Alba geht alles, 2020, Lebenshilfe Verlag, ISBN 978 - 3 - 88817 - 576 -5


Dritter Platz im Literaturwettbewerb der Gruppe 48, Herbst 2019 auf Schloss Eulenbroich

Mit über 700 Einsendungen war der Wettbewerb der Gruppe 48 gut bedient. Mein Text "Fliegende Katzen" schaffte es bis ins Finale und ich reiste nach Schloss Eulenbroich, was genauso märchenhaft ist, wie es sich anhört. Eine weite Reise, ein ganzer Tag Literatur, der dritte Platz. Die "Fliegenden Katzen" sind in gewisser Weise ein Kammerspiel. Wir sind mit der Erzählerin in der Enge einer Wohnung gefangen, in der es viele Möglichkeiten gibt, Fehler zu machen. Fehler beim Kaffee kochen, Fehler, wie man guckt, Fehler, in allem. Und es gibt einen, der diese Fehler unfehlbar als solche bezeichnet. Einen launischen Gott im häuslichen Bereich, der kommt und straft, damit es die Erzählerin lernt, wie es sein soll. Doch die Regeln ändern sich ja ständig, so ist das im Umgang zwischen unfehlbaren Göttern und fehlerhaften Frauen. Wer rettet? Die Katze. Die Katze kackt, wenn sie böse ist. Das ist ein Anfang für ein Ende. Es fließt Blut, die Luft wird knapp, die Enge weitet sich auf explosive Weise. Danach ist Ruhe. Und ein Anfang.

Wunderwerk Text, 2019, Die Gruppe 48 e.V., ISBN 978 - 3749469680  


Wettbewerb des Autorenforum Berlin e.V. 2019, Makellose Männer

Zusammen mit Dorothea Klein und Bastian Terhorst arbeitete ich in der Jury für den aktuellen Wettbewerb des Autorenforum Berlin e.V. Das Thema war "Makellose Männer" und  wie wurden überspült mit einer Vielzahl guter und sehr guter Beiträge zum Thema. Es gab spielerische Texte, szenische Arbeiten, ernsthafte, essayistische Erwägungen, absurd-komisches, klassische Erzählungen und die Juryarbeit machte große Freude. Am Ende des Wettbewerbs gab es eine große Veranstaltung, das Autorenforum Berlin e.V. feierte gleichzeitig auch sein 35. Jubiläum und in der Schwartzschen Villa gab es Wein, Weiber, Gesang, einen Mann am Piano, noch mehr Männer in den Texten, Köstliches in Ohr und Magen, es vermischte sich alles zu einem Nie-zuviel-des-Guten und natürlich feierte die Anthologie ihre fulminante Buchpremiere.

Makellose Männer, 2019, Verlag Periplaneta, ISBN 978 - 3 - 95996 - 166 -0 


Blog "Einfach Lesen" 

Von September 2019 bis März 2020 war ich Blog-Schreiberin im Auftrag der Lebenshilfe und habe aus meinem literarischen Arbeiten und dem Umgang mit Leichter und Einfacher Sprache in verschiedenen Kontexten berichtet. Es ging um Belletristik und Sachtexte, um die Gliederung komplexer Themen in überschaubare Einheiten und vor allem: um die Freude am Umgang mit Sprache und dem Erzählen. Natürlich alles in Einfacher Sprache geschrieben, aber auch parallel als Audioversion verfügbar. Auch das ist eine wichtige Prämissen: Es geht nicht darum, dass sich Leser:innen beweisen müssen. Niemand muss sich durch Texte durchackern, um zu beweisen: Ich kann das lesen und qualifiziere mich damit, Informationen zu erhalten und ihrer würdig zu sein. Wenn jemand nicht so gut lesen kann (und dafür gibt es tausend Gründe und noch mehr!), dann sollte er/sie sich den Text auch einfach anhören können. Diese elitären Zugänge, bei denen man erst über das Bildungsstöckchen springen muss, um auf die Informationsweide zu gelangen: das ist ein Vergnügen der Mächtigen und hält die außen vor, die man auf diesem Areal nicht so gerne haben möchte.


Zweiter Platz im Literaturwettbewerb "Die Kunst der Einfachheit 2019"

Ausgeschrieben war der Wettbewerb in diesem Jahr für Comics und/oder Kurzgeschichten. Eine gute Gelegenheit für mich, mal wieder etwas zu illustrieren und auf diese Weise Bild und Sprache zu verschränken. Das Arbeiten auf beiden Ebenen war inspirierend, weil ich die Charaktere und Szenerie nochmal anders sehen konnte als beim reinen Schreiben. "Dein eigenes Ding" handelt von begrenzten Ressourcen, weil es auch in sozialen Einrichtungen nicht immer sonderlich sozial zugeht, wenn es um die Verteilung von Privilegien geht. Junge Männer mit eigener Meinung sind da nicht so gefällig wie liebe Frauen, die sich freundlich verhalten. Man kann sich aber nicht immer freundlich verhalten, wenn man dringend etwas will und man kann nicht lieb und weiblich sein, wenn man ein wütender junger Mann ist. Natürlich führt Wut und Eskalation alleine noch nicht zu einer Lösung, aber man kann die Energie nutzen für etwas Gutes, Neues, Freies und Leichtes. Und dann "Dein eigenes Ding" machen. Auch nicht immer Sonnenschein, aber Selbstwirksamkeit zu erleben und das eigene Handeln selbst zu verantworten, ist kaum aufzuwiegen durch den Mief des Lieb-Sein-Müssens, um in einer unbefriedigenden Sicherheit zu versumpfen.

Die Liebe und das kleine Herz, 2019, Lebenshilfe Verlag, ISBN 978 - 3


Duden Verlag, "Allen eine Chance! Warum wir Leichte Sprache brauchen"

Der Duden Verlag hatte mich als Autorin zum Thema Leichte und Einfache Sprache angefragt. Es ist ein Buch geworden, in dem ich mich mit gesellschaftlichen Machtverhältnissen befasse und der Notwendigkeit, diese gezielt in Frage zu stellen, um einen demokratischen Zugang zu Bildung und Kultur zu garantieren. Es geht hierbei nicht um eine gönnerhafte Ermöglichung, wenn es nicht zu viel Aufwand bedeutet. Es geht um das Recht, an allen relevanten Themen unabhängig und selbstbestimmt teilhaben zu können. Ohne Antrag, ohne sich dafür erklären zu müssen, ohne einen gesonderten Nachweis, warum das jetzt in diesem Einzelfall wirklich wichtig wäre. Sprache ist machtvoll und Konventionen sind machterhaltend. Das zu lösen ist aber im ureigenen Interesse demokratischer Gemeinschaft. Es ist nur nicht sonderlich bequem.

Allen eine Chance - Warum wir Leichte Sprache brauchen, 2019, Duden Verlag, ISBN 978 - 3 - 411 - 75620 -9


Lesefestival "Sag, Auguste!" in Reinickendorf, 2018

In Kooperation mit der Lettretage e.V. hatte ich im Rahmen des Lesefestivals "Sag, Auguste!" einen mehrteiligen Workshop mit Lesung bei der Cooperative Mensch. Ich habe mit den neun Teilnehmer:innen lyrische Kurztexte erarbeitet. Die Besonderheit lag in den extremen Einschränkungen mit denen wir klarkommen mussten. Menschen mit Behinderung haben große Schwierigkeiten, Zugang zu Bildung zu erhalten. Die Prioritäten liegen erst auf der körperlichen Pflege und Versorgung. Von den neun Teilnehmer:innen konnten acht nicht lesen und auch nur wenig sprechen. Es gibt die Möglichkeit, über Speaker zu kommunzieren, technische Vorrichtungen, die mittels Augenbewegungen gesteuert werden und eine Sprachausgabe ermöglichen. Aber sind da die Batterien geladen? Gibt es genug Steckdosen? Und sind auch die Wörter hinterlegt, die man gerade braucht. Es war ein Arbeiten im freien Fall. Wie funktioniert Kommunikation ohne Wort und Schrift. Das Erstaunliche, das Unmögliche, es gelang. Die Texte die im Workshop entstanden, haben wir in einer Lesung präsentiert, in einer Mischung aus Vortrag, Speaker, Wortbild. Und dann war klar: Hier fehlen nicht die Worte, hier fehlen nicht die Themen, alles ist da. Es brauchte nur ein "Ja!" zum Arbeiten unter Extrembedingungen und  den Mut, sich vollkommen und bedingungslos auf eine gänzlich andere Art von Kommunikation und Textarbeit einzulassen. Der Gewinn war enorm, die Gedichte veränderten alles (keine Übertreibung).

Kooperation mit der Justus Liebig Universität Gießen 2018

Als Gastdozentin für Literatur in Einfacher Sprache war ich für zwei Fachbereiche in Gießen und habe einen Workshop geleitet. Eine Lesung gab es ebenfalls und ich habe mich sehr gefreut, einen so interessanten und interessierten Austausch zu haben. Vielen Dank! 


Göttinger Literaturherbst 2018

Eine sehr schöne Einladung war es, beim Göttinger Literaturherbst zu lesen. Ich war mit Lesungen in Einfacher Sprache dabei und es war berührend zu erleben, wie intim die Atmosphäre wird, wenn die Worte sich klein machen und die Sätze kurz sind und die Geschichten wahr. Eine sehr schöne Stimmung in der ganzen Stadt, viel Literaturliebe und großartige Kolleg:innen! 

Literaturwettbewerb Geest Verlag "Weil ich so bin"

Diversität ist wichtig und zwar nicht, weil sie verordnet wird, sondern weil sie existiert. Der Geest Verlag hatte in seiner Ausschreibung um queere Texte gebeten, die einen weiten Blick auf Geschlechteridentitäten und Gender ermöglichen. Mein Text "Gegenüber, hoch oben" erzählt vom Wechsel von Straßenseiten, Stockwerken und Lebensentwürfen, von lesbischem Kaffee und hetero Brötchen und von einer Liebe, die sich ausbreitet wie Löwenzahn im Pflasterriss. Vierter Platz dafür und ein hübsches Buch.

Weil ich so bin! , 2018, Geest Verlag, ISBN 978 - 3 - 86685 - 668 - 4


Literaturwettbewerb "Die Kunst der Einfachheit 2018"

Dieses Jahr war es ein langes Arbeiten an möglichen Texten für den Wettbewerb. Nach der Leichtigkeit des Vorjahres war es ein Experiment für mich, auszuloten, ob es inhaltliche Grenzen gibt im Erzählen in Einfacher Sprache. Ich schickte die "Herzliebe" in den Wettbewerb. Es geht um nicht weniger als ein zweites Leben für Feli. Feli ist 21 und hat ihr Leben noch vor sich. Oder sehr bald schon hinter sich. Denn das Herz war immer schon ein schwaches, ein kleines und doch liebt Feli es, denn es ist ihres. Aber sie muss sich bereit machen für einen Abschied. Das alte Herz will noch, aber es kann nicht mehr. Feli wartet auf ein neues. Doch die neuen Herzen sind ebenfalls noch in alten Leben, schmieren Schulbrote, tanzen auf Sommerfesten, fahren Motorrad. Und Felis Hände werden kälter. Der Puls reicht nicht mehr bis in die Fingerspitzen. Kein Preis in diesem Jahr, aber eine schöne Veröffentlichung.

Gerettet , 2018, Lebenshilfe Verlag, ISBN 978 - 3 - 88617 -566 -6


Wettbewerb des Autorenforum Berlin e.V.  2017 "Schlamm"

Im Wettbewerb des Autorenforum Berlin e.V. ging es diesmal um das Thema Schlamm. In meinem Text "Zerfallzeiten" geht es um eine Frau, die mal jung genug war, um all das zu tun, was an junge Frauen gesellschaftlich herangetragen wird. Und ja, die Erfüllung dieser Wünsche ist nah, sie trägt ein Kind im Leib und gibt es doch zurück, weil im Leib der Erde ein anderes auf sie wartet, dem sie ihr Leben gewidmet hat. Jahrzehnte später wandern wir mit ihr den übersehenen Felsspalt entlang, der sich gerade weit genug öffnet, um einer Frauenhand den Griff nach dem Verborgenen zu erlauben.

Schlamm - Anthologie, 2017, Berlin, zbs. BUCH Verlag, ISBN 978 - 3 -945130 - 10 -0


Erster Platz im Literaturwettbewerb "Die Kunst der Einfachheit 2017"

"Volle Lotte" hieß mein Beitrag für den themenoffenen Wettbewerb. Volle Lotte, das bedeutet in Fatihs Familie so viel wie von allem das meiste. Und das ist auch sein Gefühl für Ela, die er im Bus auf dem Weg zu seiner Werkstatt kennenlernt. Eine Autowerkstatt, denn Fatih liebt Autos. Aber die Liebe zu Ela, die bringt das Herz auf Touren wie ein 12 Zylinder. Und auf einmal gibt es rote Rosen, Küsse in der Tiefgarage und den Anfang von etwas Großem. Das Arbeiten an der Geschichte hat großen Spaß gemacht, tolle Protagonisten, denen ich sehr gerne gefolgt bin. 

Volle Lotte - Liebe muss man fühlen, 2017, Lebenshilfe Verlag, ISBN 978 - 3 - 88617 - 561 - 1


"Berlin und Anderswo"

Der Berliner Bibliophilen Abend ist eine Institution des guten Buches. Ich freue mich, Teil der aktuellen Publikation "Berlin und Anderswo" zu sein. Zwölf Texte, die das Thema des Unterwegs-Seins weit über die Stadtgrenzen aufspannen. Mein Text "Wortweg" befasst sich mit den Grenzen der Sprache und ihrer Ausdrucksformen.

Die graphische Gestaltung von Anja Steinig ist streng und formalistisch und gibt den Texten einen klaren Orientierungsrahmen.

Berlin und Anderswo, ISBN 978 - 3 - 00 - 055061 - 4 

59,00 EUR in der berlinrosafarbenen Vorzugsausgabe, für die normalen Nihilisten auch in schwarzem Gewand zu freundlichen 29,00 EUR


"Gefangen - Das Innen und Außen des Verbrechens"

Der Sommer stand im Zeichen des Todes. Gemeinsam mit sieben KollegInnen entstand eine szenische Lesung. Vier Fälle, die im Laufe der Lesung zu verwobenen Geschichten wurden. 

Ort des Geschehens war die ehemalige JVA Lichterfelde in der Söhtstraße, die mittlerweile der Kultur umgewidmet wurde. Besser ging´s nicht. Es war zugig und kalt, die Akustik authentisch, das Licht zu grell und die Gänge zu dunkel, genau so sollte es sein.


"Dritter Platz beim Wettbewerb 2015 des konkursbuch Verlags"

Der konkursbuch Verlag segelt entgegen seines Namens seit über 30 Jahren in den rauen Gewässern des Büchermeeres. Immer hart gegen den Wind, auf der Suche nach den interessantesten Häfen. 

Jährlich erscheint das Jahrbuch der Erotik, unter dem Namen "Mein heimliches Auge". Ein literarisches Sammelsurium aus one-text-wonders und erfahrenen Ritterinnen und Turmjünglingen der erotischen Autorenszene Deutschlands. Die diesjährige Ausgabe ist ein Jubiläumsband (Mein heimliches Auge XXX) und anlässlich dessen gab es einen Literaturwettbewerb zum Thema "Dirty Writing". Ich gehöre zu den Preisträgerinnen, mein Text hat es auf Platz 3 geschafft. Der Text? Ja, das war so eine Geschichte, wie sie halt passieren kann, wenn man eine Einbauküche kauft. Was das mit Erotik zu tun hat? Lesen!


"Der Kühlschrank verweigert jedes Gespräch"

Diesmal saß ich auf der anderen Seite des Postkastens, als Jurorin des Wettbewerbs des Autorenforum Berlin mit dem kantigen Thema "Der Kühlschrank verweigert jedes Gespräch - Berlingeschichten". Am Freitag, 09. Oktober 2015, 19:00 Uhr werden wir die drei Preise vergeben und die sieben besten Texte lesen lassen, dazu gibt es Musik von "grappa per due", einem Jazzduo (sic!), die die Textimpulse musikalisch aufgreifen werden. Ich freue mich darauf, als Moderatorin durch den Abend zu führen. Wer sich von mir führen lassen will, darf sich hiermit eingeladen fühlen, den Abend mit guten Texten, schöner Musik und interessanten background-Infos zu genießen! Bitte 5 Euro für den Eintritt und möglichst 12 weitere für die Anthologie mitbringen!


"Bonner Literaturpreis 2015 - Die Lesung"

Am 18. September 2015 fand in der Buchhandlung Böttger in Bonn die Lesung zum diesjährigen Bonner Literaturpreis statt. Obwohl Beethoven-Woche war, kamen 60 Gäste, so dass es eng wurde. Enge ist gut bei Lesungen, verdichtet die Atmosphäre, wenn dann die Texte noch passen, wird es gut. Und so war es. Der Dichtungsring e.V., Gastgeber des Abends, hatte ein hervorragendes Saxofon/Percussion-Duo verpflichtet und ich war überrascht, wie zärtlich man eine Trommel mit den verschiedensten Gegenständen streicheln kann und wie schön das klingt. Aber darum ging´s ja nicht, sondern um die Texte.Wie so oft: Es knallt einfach besser, wenn die AutorInnen selbst lesen. Ich hatte mich schon im Flugzeug durch den Dichtungsring geschmökert, aber insbesondere Digo Chakravertys Lesung zog mich in den "Heiligen Zorn" seines Protagonisten hinein, bei Steve Kußins "Vorher Danach" fand ich beim Zuhören erst in die tieferen Dimensionen des Textes hinein, dann aber so richtig. Ich selbst las den "Wortweg", einen meiner besten Texte dieses Jahres über einen namenlosen Flüchtling, der im Deutschkurs um Worten ringt, um sich selbst seine Biografie begreiflich zu machen. 

Insgesamt ein Abend, der Räume öffnete. Sehr schön, vielen Dank!


"Bärenzart - Geschichten über die Liebe"

Im Oktober 2015 erscheint im Passanten-Verlag mein Erzählband "Bärenzart - Geschichten über die Liebe", in Einfacher Sprache. Es ging quasi gar nicht anders, es gab zu viele Geschichten, die erzählt werden wollten und die ihren Rahmen in Texten gefunden haben. Der Passanten-Verlag, der zuvor schon Bücher von Dostojewski, E.T.A. Hofmann und Wilde in einfache Sprache übersetzt hat, geht jetzt einen Schritt in die Gegenwartsliteratur. Der Verlag lässt große Liebe zum Detail walten, alle 13 Erzählungen aus Bärenzart wurden mit ornamentalen Grafiken illustriert, das Titelbild ist zum Verlieben schön geworden und jetzt geht das Buch in den Druck. Wie schön!


"Die Kunst der Einfachheit", der erste Platz

Am 10. Oktober 2015 werden die besten Beiträge für den Wettbewerb "Die Kunst der Einfachheit" prämiert. Mein Text hat den ersten Platz gemacht und ich freue mich sehr auf die gesamte Veranstaltung. 

Als ich mit der Arbeit für den Wettbewerb begonnen hatte, ahnte ich nicht, welches Potenzial in der Aufgabe liegt. Schreiben in einfacher Sprache führt mich zur Essenz des Erzählens. Schreiben in einfacher Sprache bedeutet für mich, noch stärker als sonst meine Texte in Frage zu stellen, auf ungewollte Bruchstellen abzuklopfen, sie in ihrer Perspektive zu stärken, die Protagonisten von innen heraus mit Kraft zu versehen, damit sie die Story geschehen lassen können. 


Im Finale für den Bonner Literaturpreis

Das Thema der diesjährigen Ausschreibung "Im Labyrinth" schenkte mir einen Text über den Weg der Sprache in unserem Leben. Worte können ein Weg werden in eine andere Kultur, Sätze können Türen öffnen, wenn man sie kennt. Der namenlose Ich-Erzähler meines Textes sitzt in einem Integrations-Deutschkurs und übt Alltagssätze über das Einkaufen und das Miteinander-Leben ein. Reduzierte Sätze, kurze Floskeln, Gesprächs-Schmierstoff. Seine Gedanken verlassen den Rahmen der Basisgrammatikübungen, füllen die Sprachaufgaben mit der Geschichte, die verantwortlich ist für seinen Weg nach Deutschland. "Wortweg" ist der Titel der Erzählung, ob dieser Weg ein erreichbares Ziel hat, bleibt offen. 

Ich freue mich sehr, dass ich zu den elf Finalisten aus 759 Einsendern gehöre und den Text am 17. September in Bonn vorstellen werde.


Lesung Friedenauer Buchnacht, 20. Juni 2015

Friedenau also. Endlich Björn Kuhligk gehört, schön war´s dort im Garten zu sitzen und durch Berlin zu fahren. Und danach selbst zu lesen, ganz unerwartet, aber umso schöner: in einem dämmrigen Hof, geführt von einer Protagonistin, die ihren Zauber nicht nur im Manuskript entfaltet, sondern ganz nebenbei mein Leben verwandelt, immer mal wieder. Danke, liebe Runa, für den Umhang und den guten Glauben an dich selbst. Ich schreib Dich weiter. Und das ist jetzt kein Grammatikfehler, sondern ein Versprechen.


Im Finale bei "Die Kunst der Einfachheit"

Beim diesjährigen Wettbewerb "Die Kunst der Einfachheit" ging es um Geschichten in einfacher Sprache.

Nicht jeder versteht lange Sätze und schwierige Worte. Aber: Gute Geschichten versteht jedes Kind. Auch wenn sie für Erwachsene sind. Die wollen nämlich keine Texte für Schulkinder lesen. Sondern Sachen, die für Erwachsene wichtig sind. Wenn man seine Arbeit verliert. Oder sich verliebt. Oder eine eigene Wohnung haben will. Das ist nicht einfach. Aber spannend. Weil man auf Ideen kommt. Über sich selbt und andere Menschen. Geschichten lesen ist wie einen Ausflug machen. 

Für mich war das Arbeiten für den Wettbewerb eine Offenbarung, gerade wegen der Einschränkungen. Klarer Plot, durchschnittliche Satzlänge bei sieben Wörtern, keine Fremdworte, keine doppelten Böden. Geschichten ohne Schnörkel und trotzdem so gut wie ein Butterbrot mit Salz, wenn man sehr hungrig ist. Hurra, von 741 Beiträgen bin ich unter den besten 11 gelandet. Mit "Maras Baby", einer Geschichte über eine Frau, die es satt hat, die Kinder in ihrem Arm immer wieder zurück geben zu müssen. Sie will ein eigenes. Und sie bekommt es. 

Fairste Wettbewerbsbedingungen aller Zeiten: Das Publikum entscheidet. Bundesweit lesen die LEA Leseklubs die Finaltexte und was gefällt, gewinnt. Ich freu mich, so oder so.

 Foto: Katrin Deibert


Lesung bei der langen Buchnacht in der Oranienstraße am 30. Mai 2015

Berlin Crime reloaded. Wir lasen in Schmitz Katze. Raucherkneipe für alte Kämpfer in Kreuzberg und wir hatten einen frühen Lesetermin (17.00 Uhr). Nichts erwartet, alles bekommen. Volles Haus, gute Laune, offene Ohren und Gäste, die gerne blieben, obwohl es so viel Konkurrenz gab. Der größte Stress begann nach der eigenen Lesung. Schnell zu Kirsten Fuchs reinhören. Deshalb Björn Kuhligk und sein Großraumtaxi verpassen, aber so ist das mit den Taxis, zischen eben auch schnell mal vorbei. Hör ich mir bei nächster Gelegenheit an.

 Foto: Katrin Deibert


Premierenlesung am 16. April 2015 in der Buchlounge Zehlendorf

Vier Autorinnen lesen "Berlin Crime - Dunkle Berlingeschichten" in der neu gegründeten Buchlounge Zehlendorf. Die Buchlounge ist eine inhabergeführte Buchhandlung, die einen Schwerpunkt auf kulturelle Veranstaltungen legt, kleine Verlage im Programm führt und sich dem bibliophilen Anspruch verschrieben hat. Es wird sehr schön, denn: Die Autorinnen sind auch allesamt gute Leserinnen, die Texte spannen ein vielfarbiges Netz über Berlins dunkle Seiten und wem das nicht reicht - es gibt auch Wein.

10 Euro Eintritt, ermäßigt 8 EUR, Voranmeldungen gerne an mich, dann lege ich Karten zurück (es wird voll) 

Donnerstag, 16. April 2015, 20.00 Uhr

Buchlounge Zehlendorf, Clayallee 343, 14169 Berlin

Berlin Crime - Dunkle Berlin Geschichten

Am 26. März 2015 erscheint im Cindigo Verlag die Anthologie "Berlin Crime - Dunkle Berlin Geschichten". Das Buch ist fein geworden, facettenreiche Textbilder der abgründigen Seite Berlins fächern sich beim Lesen auf, es ist ein Vergnügen. Cindigo legt Wert auf eine solide Verlagsarbeit und das merkt man dem Buch an. Hochwertig gesetzt und illustriert, nicht nur ein gutes, auch ein schönes Buch. Erfreulich. 

http://www.cindigo.de/bereich/verlag/


Lesung am 26. März 2015 

Am 26. März 2015 um 19:30 Uhr, feiert die Lesebühne FÜR_WORT ihren ersten Geburtstag und veranstaltet im "Naumann 3" in Schöneberg eine Best-of-Lesung mit Musik. Der Eintritt ist frei, die Location und Musik sind gut, die Texte auch. Zumindest einer. Meiner.


Zwei Charity Projekte

Drei Teile von "Tausend Tode schreiben" sind bislang im Frohmann Verlag erschienen. Bis zur Frankfurter Buchmesse 2015 wird das Buch mit 1000 Beiträgen vollständig sein. Das Buch erscheint als reines ebook und ist in seiner Vielfalt absolut lesenswert. Die Erlöse aus dem Verkauf kommen dem Kinderhospiz Sonnenhof zugute:

https://minimore.de/shop/christiane-frohmann-hg-tausend-tode-schreiben/

Mit der Förderung von Ausbildungsmöglichkeiten für AsylantInnen befasste sich das Projekt "Books for Good" des Berliner Wellnessportals IKURI. Aus den besten Beiträgen zum Smartphonekrimi-Wettbewerb ist eine Anthologie enstanden, die als Printversion bestellbar ist:

http://www.epubli.de/shop/buch/SMARTPHONE-KRIMI-Birgit--Br%C3%BCster-Andrea-Palinkas-IKURI-FEEL-WELL-PORTAL/43250